Um insgesamt eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Energieträgern zu bieten, sollte Holz zudem ausreichend getrocknet und in Feuerstätten mit hohem Wirkungsgrad und geringen Emissionen eingesetzt werden.
Inzwischen wächst von verschiedenen Seiten die Kritik an der Holzverbrennung – unter anderem mit folgenden Argumenten:
- Ein Baum, der im Wald verbliebe, würde weiterhin CO2 aufnehmen und damit zum Klimaschutz beitragen.
- Nachdem ein zum Beispiel 50 Jahre alter Baum gefällt worden sei, würde dessen Holz in kurzer Zeit verbrannt – anschließend müsse man dann 50 Jahre warten, bis die CO2-Neutralität wiederhergestellt sei.
- Würde das Holz für die Möbelherstellung oder für Baukonstruktionen genutzt werden, so wäre der Effekt einer CO2-Neutralität höher als bei der Verbrennung, da der Kohlenstoff längerfristig gebunden bliebe.
- Die Holzentnahme schade der Artenvielfalt im Wald, da weniger für Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen wichtiges Totholz im Wald verbliebe.
„Die Argumente scheinen auf den ersten Blick nachvollziehbar“, so Helmut Pertz, Energieberater der Verbraucherzentrale Saarland, „man muss sie jedoch hinterfragen“. Laut Pertz stehen der Kritik an der Holzverbrennung überzeugende Argumente entgegen:
- Ein junger Baum legt pro Jahr deutlich mehr an Wachstum zu als ein alter Baum, und bindet somit jährlich auch mehr CO2.
- Eine CO2-Bilanz kann nicht auf einen einzelnen Baum bezogen werden. Solange der Wald - und damit dessen Holzbestand - zunimmt (was in Deutschland der Fall ist), ist die CO2-Bilanz positiv. Der Wald nimmt insgesamt mehr CO2 auf, als bei der Verbrennung des entnommenen Holzes freigesetzt wird.
- Holz, das für Möbel und Bauelemente genutzt wird, geht nach der Nutzung in die Verbrennung oder vermodert, so dass dadurch ebenfalls die entsprechende CO2-Menge freigesetzt wird. Der Zyklus ist zwar länger als bei der sofortigen energetischen Nutzung, langfristig stellt sich jedoch auch hier ein Gleichgewicht zwischen Holzentnahme und CO2-Freisetzung ein.
- Zertifizierte Holzpellets werden aus Holzabfällen aus der Möbelherstellung, aus Schreinereiabfällen und Ähnlichem produziert. Deren Nutzung ist damit grundsätzlich als positiv zu bewerten.
- Das Argument bezüglich Artenvielfalt ist wichtig und nicht zu kritisieren. Um deren Aufrechterhaltung zu garantieren, ist eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung notwendig. Baumkronen und Schwachholz müssen im Wald verbleiben, die Holzentnahme muss schonend erfolgen und es muss ein vernünftiges Verhältnis zwischen bewirtschafteten und naturbelassenen Wäldern gewahrt sein. Im Saarland wurden so zum Beispiel 10% der Waldfläche aus der Bewirtschaftung genommen.
„Grundsätzlich muss mit Holz als Brennstoff verantwortungsvoll umgegangen werden, von der ökologischen Waldbewirtschaftung bis zur emissionsarmen Verbrennung“, so Helmut Pertz, „dann steht dieser Art der Nutzung nichts entgegen“. Es sollte daher vor allem auf Folgendes geachtet werden:
- Woher stammen die Hackschnitzel, die Holzscheite oder die Holzpellets?
- Handelt es sich um zertifizierte Produkte (z. B. bei Holzpellets)?
- Wurde das Holz ausreichend getrocknet?
- Erfüllen Öfen und Feuerungsanlagen die gesetzlichen Vorgaben bezüglich Wirkungsgrad und Emissionsgrenzen?
Fragen zum Brennstoff Holz und zu Holzfeuerstätten beantworten die Energieberater der Verbraucherzentrale. Sie geben darüber hinaus eine Reihe genereller Empfehlungen zum Thema Energie, insbesondere dazu, wie der Energiebedarf verringert werden kann, um diesen dann mit möglichst geringem Energieeinsatz decken zu können. Die Berater informieren anbieterunabhängig und individuell. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-saarland.de. Dank der Bundesförderung für Energieberatung der Verbraucherzentrale sind die Beratungsgespräche in den Beratungsstellen und telefonisch kostenfrei.
Termine zur persönlichen Beratung können unter 0681 50089-15 oder unter 0800 809802400 (kostenfrei) oder direkt bei den Beratungsstützpunkten vereinbart werden.