Exotisches Superfood: weit gereist und oft mit Schadstoffen belastet

Pressemitteilung vom
Açaí, Chia, Goji und Moringa enthalten viele Vitamine, Mineral- und andere Pflanzenstoffe – sie werden deshalb auch als Superfood bezeichnet. Verkäufer schreiben ihnen verschiedene gesundheitsfördernde Eigenschaften zu. Sie sollen Krankheiten vorbeugen, schlank und schön machen oder das Herz stärken
Superfood: Früchte und Samen
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Verbraucherzentrale Saarland informiert zum Ernährungstrend und stellt heimische Alternativen vor.

Açaí, Chia, Goji und Moringa enthalten viele Vitamine, Mineral- und andere Pflanzenstoffe – sie werden deshalb auch als Superfood bezeichnet. Verkäufer schreiben ihnen verschiedene gesundheitsfördernde Eigenschaften zu. Sie sollen Krankheiten vorbeugen, schlank und schön machen oder das Herz stärken. Deshalb kaufen immer mehr ältere Menschen die exotischen Lebensmittel. Wissenschaftliche Belege für deren positive Wirkung fehlen jedoch. Stattdessen sind Superfoods häufig mit Schadstoffen belastet und können Allergien oder Wechselwirkungen mit Medikamenten auslösen.

Superfoods gibt es als Früchte, Samen, Pulver oder in Kapselform als Nahrungsergänzungsmittel. „Besonders problematisch ist, dass bei Superfood-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln die genaue Zusammensetzung nicht bekannt ist und die in den Produkten hervorgehobenen Vitamine und Mineralstoffe oft nachträglich hinzugefügt werden und nicht aus dem Obst oder Gemüse stammen“, erklärt Theresia Weimar-Ehl, Ernährungsexpertin von der Verbraucherzentrale Saarland. „Die exotischen Lebensmittel bergen ein Risiko, Allergien oder Überempfindlichkeitsreaktionen auszulösen. „Sogar Wechselwirkungen mit Arzneimitteln sind möglich“,  so die Expertin. So können Goji-Beeren die Wirkung bestimmter Blutgerinnungshemmer verstärken, so dass es zu gefährlichen Blutungen kommen kann.

„Immer wieder zeigen Untersuchungen, dass die exotischen Lebensmittel mit Pestiziden, Schwermetallen wie Arsen oder krankmachenden Bakterien belastet sind“, sagt Theresia Weimar-Ehl. Hinzu kommen lange Transportwege, die die Umwelt durch den Ausstoß klimaschädlicher Gase belasten. Da die Produkte oft zu früh geerntet und stark verarbeitet werden, ist zudem fraglich, wie viel von den beworbenen Inhaltsstoffen noch beim Verbraucher ankommen. „Wir empfehlen Verbrauchern die vielen heimischen Alternativen“, so die Expertin. So enthalten beispielsweise Walnüsse gesunde Fette, genau wie ihr exotisches Pendant die Avocado. Leinsamen eignen sich als heimische Alternative zu Chiasamen. Sanddorn und schwarze Johannisbeeren haben einen ebenso hohen Vitamin-C-Gehalt wie Goji-Beeren. Und: Gerade im Sommer ist die Auswahl an heimischen Beeren wie Brom-, Him- und Stachelbeeren besonders groß.

Weitere Informationen rund um Lebensmittel im Alter bietet die Verbraucherzentrale auf unserer Internetseite Genussvoll älter werden. Das Informationsangebot im Internet wurde im Rahmen eines Projekts der Verbraucherzentralen erstellt und mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft finanziert.

 

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