Lärm aussperren
Ist die Lärmbelastung von außen hoch, empfehlen sich schalldämmende Fenster. Die Anforderungen unterscheiden sich je nach Raumart. Erhältlich sind Fenster, mit denen sich der Lärm von außen um bis zu 50 Dezibel senken lässt. Beim Einbau entscheiden nicht zuletzt dichte Fugen im Fenster und zwischen Fenster und Außenwand darüber, wie wirksam der Schallschutz wird. Denken Sie auch an möglichst gedämmte Rollladenkästen.
Einbrecher abwehren
Geübte Einbrecher hebeln ein Fenster in weniger als 30 Sekunden mit einem Schraubendreher auf, wenn es nur einfache Rollzapfenverschlüsse hat. Deutlich schwerer haben es Langfinger bei Verriegelungen, die auf Pilzkopfzapfen setzen und nachgerüstet werden können. Dabei verhaken sich die Zapfen am Fensterflügel mit dem Rahmen.


Fast immer ist es auch möglich, zusätzliche Sicherungen an Schlössern und Scharnieren nachzurüsten. Abschließbare Fenstergriffe können gleichzeitig als Kindersicherung dienen. Bei mehreren Fenstern sollten Sie auf gleichschließende Zylinder achten und den Schlüssel im Notfall immer greifbar haben. Abschließbare Fenstergriffe mit Zusatzverriegelung sichern das Fenster auch vorm Aufhebeln. Einen zusätzlichen Schutz bieten einbruchhemmende Verglasungen. Diese sind, je nachdem, wie gut sie einem Angriff standhalten können, mit Buchstaben gekennzeichnet. A steht für durchwurfhemmend, B für durchbruchhemmend. Diese beiden Kennzeichnungen finden sich auch in den sogenannten Widerstandsklassen RC2 und RC3 wieder, die für Fenster in privaten Wohnungen empfehlenswert sind.
Insgesamt gibt es 6 Widerstandsklassen (englisch Resistance Classes, kurz RC), an denen Sie sich beim Kauf neuer Fenster orientieren können. Diese Klassen beziehen sich auf die mechanische Sicherheit der Gesamtkonstruktion aus Rahmen, Beschlag und Glas.
Über einbruchhemmende Fenster und weitere Sicherheitsmaßnahmen zum Einbruchschutz informiert die Polizei ausführlich online sowie in allen örtlichen Dienststellen.
Vor Sonne und Hitze schützen
Die energiesparende Wärmeschutzverglasung hält die Wärme drinnen – allerdings auch im Sommer. Nach Süden ausgerichtete Fenster sollten deshalb einen außen liegenden Sonnenschutz erhalten, damit die Wärmestrahlung gar nicht erst ins Haus gelangt. Erhältlich sind zum Beispiel Raffstores (Lamellen), Roll- oder Fensterläden sowie Folien. Letztere sind zwar günstig und einfach anzubringen, verdunkeln den Raum aber dauerhaft und beeinträchtigen das Äußere des Gebäudes. Da Rollläden einen Raum in der Regel komplett verdunkeln, eignen auch sie sich nur bedingt.
Eine Alternative sind spezielle Sonnenschutzverglasungen, die dank bestimmter Beschichtungen oder Färbungen weniger Sonnenenergie in die Innenräume lassen. Dies führt jedoch auch zu geringerer Wärmeeinstrahlung in der Heizperiode und damit zu etwas höheren Heizkosten. Wie Sie Ihre Räume im Sommer kühl halten können, zeigen Ihnen unsere Hitzeschutztipps.
Für frische Luft sorgen
Regelmäßiges Lüften ist unerlässlich, um Schimmel, schlechte Luft und Bauschäden zu vermeiden. Das gilt gerade dann, wenn nach dem Einbau neuer, dichterer Fenster weniger Luft als vorher unkontrolliert durch Ritzen und Spalten zieht. In manchen Fällen reicht die Fensterlüftung von Hand dann nicht mehr aus. Fachleute erstellen dann ein Lüftungskonzept.
So ein Konzept legt fest, ob zum Beispiel die Unterstützung durch Luftdurchlässe, Fensterfalzlüfter oder eine Lüftungsanlage nötig ist. Vorgeschrieben ist ein Lüftungskonzept unter anderem, wenn Sie mehr als jedes dritte Fenster einer Wohnung erneuern.
Wir haben Ihnen Empfehlungen zum richtigen Lüften zusammengestellt.
Bequem und ohne Barrieren erreichbar
Auch bei Fenstern, Balkon- und Terrassentüren ist es wichtig, dass sie im Fall der Fälle für alle Bewohner barrierefrei und komfortabel sind. Daher sollten Fenstergriffe gut in der Hand liegen, leicht zu bewegen und gut erreichbar sein. Die Griffe können zum Beispiel oftmals ohne Mehrkosten im unteren Drittel des Fensters angebracht werden, so dass Sie sie auch sitzend bedienen können. Werden die Übergänge von Balkon- und Terrassentüren dort, wo es technisch möglich ist, innen wie außen niveaugleich abgesenkt, steht auch Servierwagen, Rutscheauto, Rollator oder Rollstuhl nichts mehr im Weg.
Wenn Sie Ihre Fenster austauschen, können Sie auch über neue, für alle Nutzer bequeme Öffnungsmöglichkeiten nachdenken. Neben den üblichen Dreh-/Kippfenstern gibt es zum Beispiel:
- Schiebefenster,
- nach außen öffnende Fenster,
- Parallelabstellfenster oder
- faltbare Fenstertüren.
Diese Modelle ragen weniger in den Raum und schaffen so Platz. Dies gilt auch für eine teilweise Festverglasung, also Fenster, die nur teilweise zu öffnen sind. Auch so können Sie eine Möglichkeit schaffen, zu lüften und Barrieren abzubauen.
Vernetzt im Smart Home
Die Einbindung der Fenster in ein automatisiertes Zuhause, das sogenannte Smart Home, kann für noch mehr Komfort sorgen. Durch Fensterkontakte können zum Beispiel die Heizung oder ein Alarmsystem auf das Öffnen und Schließen des Fensters reagieren. Passend zu Ihrer Lebenssituation können Sie sich aus vielfältigen Automationslösungen Ihr individuelles Smart Home zusammenstellen.