Milch und Milchprodukte für Kinder: Das sollten Sie beachten

Stand:
Milch und Milchprodukte sind wichtige Calciumlieferanten. Calcium sorgt für gutes Wachstum von Knochen und Zähnen und beugt Knochenerkrankungen im höheren Alter vor. Hier lesen Sie, wie viel Milch und Milchprodukte für Ihr Kind empfehlenswert sind.
Zwei kleine Kinder halten je ein Glas Milch in der Hand.

Das Wichtigste in Kürze:

  • In Milch und Milchprodukten ist viel Calcium enthalten.
  • Es ist wichtig für das Wachstum von Knochen und Zähnen. Außerdem beugt es bei älteren Menschen Knochenerkrankungen vor.
  • Drei Portionen täglich sind empfehlenswert, etwa ein Glas Milch, ein kleiner Joghurt und eine Scheibe Käse.
  • Produkte wie Erdbeermilch oder Fruchtjoghurt enthalten oft zu viel Zucker.
  • Eine rein vegane Ernährung wird für Kinder nicht empfohlen. Pflanzliche Alternativen zu Milch können den Speiseplan aber ergänzen.
On

Von 1 bis 18 Jahren: So groß dürfen Portionen und Mengen sein

Für Kinder ab dem ersten Lebensjahr werden täglich drei Portionen Milch oder Milchprodukte empfohlen. Eine Portion entspricht dabei einem kleinen Glas Milch oder einem kleinen Becher Joghurt, Quark, Dickmilch oder Buttermilch. Die Portionsgröße hängt vom Alter des Kindes ab. An den folgenden Mengen können Sie sich grob orientieren:

Alter in Jahren Orientierungswerte Milch pro Tag
1 - 3 300 Milliliter / Gramm
4 - 6 350 Milliliter / Gramm
7 - 9 420 Milliliter / Gramm
10 - 12 470 Milliliter / Gramm
13 - 14 490 / 600 Milliliter / Gramm (Mädchen / Jungen)
15 - 18 520 / 680 Milliliter / Gramm (Mädchen / Jungen)

(Quelle: Kersting/Kalhoff/Luecke, Von Nährstoffen zu Lebensmitteln und Mahlzeiten: Das Konzept der Optimierten Mischkost für Kinder, Aktuelle Ernährungsmedizin, 42 (2017), S.304 ff.)

Neben dem wichtigen Calcium und hochwertigem Eiweiß enthalten Milch und Milchprodukte auch Fett. Trinkmilch sollte daher nicht als Getränk, sondern als Teil einer Mahlzeit oder als Zwischenmahlzeit angesehen werden. Wählen Sie fettarme Produkte aus, etwa Milch oder Joghurt mit 1,5 Prozent Fett.

Trinken Kinder lieber Vollmilch, sollten Sie bei anderen Mahlzeiten Fett einsparen. Auch fettreduzierte Milch und Milchprodukte haben den gleichen Eiweiß-, Vitamin- und Mineralstoffgehalt wie Vollmilch. Nicht zu empfehlen sind Magermilch und -joghurt mit nur 0,3 Prozent Fett oder weniger. Durch die starke Entrahmung wird nicht nur das Fett, sondern auch ein Teil der wertvollen Inhaltsstoffe entfernt.

Wie Milch erzeugt und verarbeitet wird, lesen Sie in diesem Artikel.

Käse gehört selbstverständlich auch zu den Milchprodukten und liefert ebenfalls viel Calcium. Bei der Auswahl sollten Sie Sorten mit einem Fettgehalt von maximal 30 Prozent Fett (bzw. 45 Prozent Fett i. Tr.) bevorzugen. Eine Portion Käse ist eine Scheibe in der Größe des Handtellers Ihres Kindes.

Sahne gehört zwar auch zu den Milchprodukten, ist aufgrund ihres hohen Fettgehaltes aber der Spitze der Ernährungspyramide, also den Extras, zuzuordnen. Das bedeutet, dass sie nur ab und zu verwendet werden sollte.

Achtung bei Rohmilch: Rohmilch, die nicht erhitzt wurde, ist für Kinder ungeeignet. Sie kann Krankheitserreger enthalten und dadurch für Lebensmittelinfektionen sorgen. Unbedingt vorher abkochen! Auch Käse aus Rohmilch sind nicht geeignet. Rohmilchkäse erkennen Sie an dem verpflichtenden Hinweis "mit/aus Rohmilch hergestellt".

Milchprodukte speziell für Kinder - ist das sinnvoll?

Der Weg entlang der Kühltheke erscheint schier endlos, so riesig ist das Angebot an Joghurt, Milchmischgetränken, Quark, Pudding usw. Insbesondere die Auswahl an speziell auf Kinder zugeschnittenen Produkten ist nahezu unüberschaubar. Fertige Fruchtjoghurts oder Milchmischgetränke enthalten oft sehr viel Zucker, weitere Zusätze und haben in der Regel nur einen sehr geringen Fruchtanteil. Sie gehören somit zu Süßigkeiten und sind keine gesunde Zwischenmahlzeit. Gewöhnen sich Kinder an diesen Geschmack, lehnen Sie herkömmliche Milchprodukte wahrscheinlich eher ab.

Eine gute Wahl treffen Sie bei Produkten ohne jegliche Zusätze, also Milch, Naturjoghurt, Quark oder Dickmilch. Essen Ihre Kinder sie nicht gerne pur, können Sie sie zu Hause ohne großen Aufwand mit etwas Obst, Fruchtmus oder Kräutern aufpeppen. Auch ein kleiner Teelöffel Konfitüre kann ab und zu für mehr Geschmack sorgen. In diesem Artikel finden Sie weitere Informationen zu Kinderlebensmitteln.

Lehnt Ihr Kind Trinkmilch ab, so kann Kakao eine Alternative sein. Achten Sie jedoch auch hier auf den Zuckergehalt. Ein Teelöffel Instantkakao kann bis zu 4 Gramm Zucker enthalten. Das entspricht 1,5 Zuckerwürfeln. Besser ist es, einen Kakao selbst zu mischen aus Milch (mit 1,5 Prozent Fett) und reinem Kakao und weniger Zucker.

Pflanzliche Alternativen – sind sie für Kinder geeignet?

Eine rein vegane Ernährung wird für Kinder grundsätzlich nicht empfohlen, da eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen, gerade in der Zeit des Wachstums und der Entwicklung, sehr herausfordernd ist. Entscheiden Sie sich als Eltern dennoch für eine vegane Ernährung Ihres Kindes, lassen Sie sich medizinisch und ernährungswissenschaftlich beraten. Lassen Sie die Nährstoffversorgung Ihres Kindes regelmäßig überprüfen.

Nehmen Kinder die empfohlenen 3 Portionen Milch- und Milchprodukte täglich zu sich, sind sie bereits ausreichend versorgt. Sie können den Speiseplan dann gut um Milchersatzprodukte oder pflanzliche Alternativen zu Joghurt, Sahne oder Quark, beispielsweise aus Hafer oder Soja, ergänzen. Auch hier sollte Sie jedoch auf den Zuckergehalt und auf überflüssige Zusatzstoffe achten. Pflanzliche Alternativen mit zugesetztem Calcium können ab und an auch eine Portion Milch ersetzen.

Ratgeber-Tipps

Wie ernähre ich mich bei Magen-Darm-Beschwerden?
Blähungen, Durchfall, Verstopfung und Bauchschmerzen schlagen stark auf unser Wohlbefinden.
Aber woher kommen…
Gesunde Ernährung von Anfang an
Wenn ein Kind geboren wird, haben Eltern viele Fragen. Dieser Ratgeber unterstützt Sie dabei, Ihrem Baby einen gesunden…
Besorgt dreinblickender Mann, der auf seine Kreditkarte schaut, während er mit seinem Mobiltelefon spricht.

Der vzbv stellt fest: Banken tun nicht genug gegen Kontobetrug

Opfer von Kontobetrug bleiben in vielen Fällen auf dem Schaden sitzen, denn: Banken werfen ihnen grobe Fahrlässigkeit vor. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) müssten Banken jedoch mehr tun, um Verbraucher:innen zu schützen.

Ärger mit Strom-, Gas- und Fernwärmeverträgen

Viele Verbraucher:innen haben Preiserhöhungen für ihre Strom-, Gas- und Fernwärmeverträge oder die Kündigung erhalten. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherzentralen klagen gegen mehrere Unternehmen wegen rechtswidrigen Verhaltens.
Eine Arztrechnung liegt auf dem Tisch, darauf ist ein Stethoskop abgelegt.

Kassenleistung als IGeL verkauft: Zwischenauswertung Verbraucheraufruf

Verbraucher:innen müssen immer wieder für Kassenleistungen zahlen – das zeigt die Zwischenauswertung des Verbraucheraufrufs „Beim Arztbesuch unnötig zur Kasse gebeten?“. Der vzbv fordert: Die Bundesregierung muss die Rechte von Patient:innen stärken!