Vogelgrippe oder Geflügelpest: Das sollten Sie darüber wissen

Stand:
Seit fast 20 Jahren kämpft Europa mit der Vogelgrippe oder auch Geflügelpest, wie sie auch bezeichnet wird. Sie ist eine für Vögel tödliche Erkrankung, die sich schnell durch direkte und indirekte Kontakte zwischen Vögeln ausbreiten kann. Für Menschen ist die Vogelgrippe ungefährlich.
Foto eines Huhns hinter Maschendrahtzaun

Das Wichtigste in Kürze:

  • Sterben Wildvögel an Vogelgrippe, müssen Nutztiere in den Stall. Erkrankt ein Nutztier, muss der gesamte Bestand getötet werden.
  • Diesen Herbst sind in fast allen Bundesländern bereits Krankheitsfälle von Wildvögeln nachgewiesen worden.
  • Gefahr für Menschen besteht nicht. Auch dass Geflügelfleisch oder Eier wegen der Vogelgrippe teurer werden, ist derzeit nicht zu erwarten.
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Die ersten Ausbruchswellen zwischen 2006 und 2020 waren alle zeitlich und räumlich mit dem Vogelzug im Herbst verbunden. Inzwischen deutet einiges darauf hin, dass sich das Vogelgrippe-Virus "H5N1" unter Wildvögeln festgesetzt hat. Das Infektionsrisiko besteht somit das ganze Jahr, ist aber insbesondere in Herbst- und Wintermonaten am höchsten.

Dieses Jahr (2025) sind vor allem Kraniche von der Vogelgrippe betroffen. In fast allen Bundesländern wurden in diesem Herbst bereits Krankheitsfälle von Wildvögeln nachgewiesen.

Die wichtigste Maßnahme ist, unsere Nutztiere wie Legehennen, Masthähnchen Gänse und Enten vor der Vogelgrippe zu schützen. Daher sollten Nutz- und Heimtiere von Futter- und Wasserstellen, an denen sich Wildvögel aufhalten, unbedingt ferngehalten werden! Deswegen haben viele Regionen, die als Wildvogeldurchzugsgebiet gelten, zum Beispiel Niedersachsen Thüringen, Schleswig-Holstein, aber auch die Niederlande, eine allgemeine Stallpflicht für Geflügel erlassen.

Wird in einem Geflügelbestand die Vogelgrippe nachgewiesen, werden alle Tiere des Bestandes getötet. Des Weiteren werden ein Sperrbezirk im Radius von 3 Kilometern sowie ein Beobachtungsgebiet im Radius von 10 Kilometern um den betroffenen Bestand eingerichtet. Im Sperrbezirk gilt eine Stallpflicht, das heißt die Tiere dürfen den Stall nicht verlassen. Im gesamten Beobachtungsgebiet, inklusive Sperrbezirk, können weder Eier, frisches Fleisch noch Geflügel aus den Betrieben verkauft werden.

Häufige Fragen und Antworten

Können sich Menschen mit Vogelgrippe anstecken?

Bei sehr engem Kontakt zu erkrankten oder toten Tieren sind weltweit einige Menschen an Vogelgrippe erkrankt. Dabei müssen aber sehr große Virusmengen aufgenommen werden, um sich zu infizieren.

Kann ich mich mit Vogelgrippe infizieren, wenn ich Geflügelfleisch oder Eier esse?

Nein, nach heutigem Wissensstand liegen keine Daten dazu vor, dass sich Menschen über Lebensmittel mit dem Vogelgrippe-Virus infiziert hätten und erkrankt wären. Da das Virus hitzeempfindlich ist, sind bei gut durcherhitzten Lebensmitteln gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht zu erwarten.

Können sich Säugetiere mit der Vogelgrippe infizieren?

Weltweit gibt es zunehmend Berichte über Infektionen bei Säugetieren. In erster Linie sind das wildlebende Fleisch- und Aasfresser, u. a. also Füchse, Otter, Robben, Bären und Katzen. Die infizierten Säugetiere haben sich vermutlich durch das Fressen erkrankter oder toter infizierter Wasservögel angesteckt. Hierbei können sie große Virusmengen aufgenommen haben.

Was soll ich machen, wenn ich einen toten Vogel finde?

Von Singvögeln geht nach heutigem Kenntnisstand kein Risiko einer Übertragung der Vogelgrippe aus. Tote Singvögel können mit einer Plastiktüte aufgehoben und in der Mülltonne entsorgt werden.

Anders ist es bei größeren Vögeln wie Gänsen, Schwänen, Enten oder Greifvögeln. Den Fund dieser Tiere sollten Sie immer dem zuständigen Veterinäramt oder der Polizei melden.

Werden die Preise für Geflügelfleisch und Eier steigen?

Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft rechnet kurzfristig mit keinen Preissteigerungen für Geflügelfleisch oder Eier. Sowohl beim Fleisch als auch bei den Eiern gebe es langfristige Verträge mit den Händlern, die bereits für das kommende Jahr vereinbart seien.

Werden die Gänse zu St. Martin oder Weihnachten knapp?

Vermutlich nicht. Lediglich 20 Prozent der Gänse, die in Deutschland gegessen werden, stammen aus deutscher Produktion. Daher ist es ausschlaggebender, wie sich die Vogelgrippe in Ungarn oder Polen weiter entwickelt.

Weitere Informationen über Gänsebraten lesen Sie im verlinkten Artikel.

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