Böden
Insbesondere Bodenbeläge belasten die Raumluft vielfach mit unerwünschten Substanzen, da sie eine große Oberfläche im Raum einnehmen. So treten bei Säuglingen öfter Beschwerden an den Atemwegen auf, wenn während der Schwangerschaft oder im ersten Lebensjahr eines Kindes Fußböden neu verlegt werden. Das zeigte eine Studie des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung.
Folgende Siegel stehen für Produkte, die hinsichtlich Schadstoffen und Ausdünstungen (Emissionen) geprüft wurden:
- Bodenbeläge (Teppich, Laminat, Linoleum, Holzdielen, Parkett): der Blaue Engel (elastische Bodenbeläge, Bodenbeläge aus Holz und Holzwerkstoffen), eco-INSTITUT-Label, natureplus®
- Speziell für Teppichböden: GuT, Blauer Engel für emissionsarme textile Bodenbeläge
- Speziell für Korkböden: Kork-Logo®
Tipps:
- Geruchsprobe: Machen Sie selbst zusätzlich einen Geruchstest, indem Sie eine Probe des "zukünftigen" Bodenbelags für einen Tag in ein verschlossenes Schraubglas geben und anschließend daran riechen. Wenn Ihnen der Geruch nicht gefällt, sollten Sie lieber ein anderes Produkt wählen.
- PVC vermeiden: Bodenbeläge aus dem Kunststoff PVC (Polyvinylchlorid) enthalten neben Weichmachern häufig weitere Stoffe, die die Gesundheit schädigen können, und sollten deshalb nicht verwendet werden. Der Blaue Engel, das eco-INSTITUT-Label und natureplus® zeichnen keine Bodenbeläge aus PVC aus.
- Lose verlegen: Achten Sie darauf, dass der Bodenbelag ohne Klebstoffe verlegt wird. Ist dies nicht möglich, sollten nur Werkstoffe mit dem Blauen Engel oder dem EMICODE®-Siegel EC1PLUS eingesetzt werden. Beachten Sie unbedingt die Hinweise zur Verarbeitung der Produkte!
- Oberflächenbehandlung: Wachse, Hartöle, Holzöle und Lacke können krebserzeugende Filmbildungsverhinderer (sogenannte Oxime) oder Lösemittel enthalten. Auch Zitrusterpene , die als Lösemittelersatz verwendet werden, belasten die Raumluft und können Gesundheitsbeschwerden hervorrufen. Woran Sie schadstoffarme Holzöle erkennen, erfahren Sie im Text der Verbraucherzentrale NRW.
- Vorsicht Mottenschutz: Wollteppiche sind Futter für Motten oder Käfer. Zur Abwehr sind diese Teppiche oft mit Mottenschutzmitteln behandelt, die nicht nur die Insekten, sondern auch die menschliche Gesundheit schädigen können. Sogar das strenge GuT-Siegel erlaubt, Wollteppiche mit Permethrin auszurüsten. Wer Wollteppiche mag, sollte vorsorglich auf lose, gut zu reinigende Ware ohne Mottenschutzmittel zurückgreifen. Außerdem sollten Sie den Teppich nicht unter Möbel legen und regelmäßig saugen oder ausklopfen. Um sicherzugehen, dass der Teppich nicht mit Mottenschutz ausgerüstet ist, sollten Sie beim Kauf am besten eine schriftliche Bestätigung verlangen.
- Vorsicht Fleckschutz: Teppiche werden teilweise mit gesundheitsschädlichen Imprägniermitteln, sogenannten Organofluorverbindungen (PFC , PFAS), vor Verschmutzungen geschützt. Viele dieser Verbindungen sind gesundheitsschädlich und können sich im Körper anreichern.
- Vorsicht Kunstharze: Auch für die großflächige Anwendung in Innenräumen werden sogenannte Reaktionsharze angeboten. Epoxidharze bestehen aus Bisphenolen z.B. BPA, auch andere Reaktionsharze wie Methylmetacrylate oder Polyurethane können vor allem bei unvollständiger Reaktion die Raumluft mit gesundheitsschädlichen Substanzen belasten.